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Die Pensionierung verbinden viele mit Ziffern und Zahlen sowie der bangen Frage, ob sie mit dem Geld über die Runde kommen oder ob die Altersarmut droht. Dabei ist der Schritt in den neuen Lebensabschnitt doch so viel mehr: Er ist ein Aufbruch in eine neue Freiheit. Doch genau damit können viele nicht umgehen. Ein Kurs von Pro Senectute beider Basel zeigt, wie man sich mit guter Planung auf den Pensionierungsschock vorbereitet.
Wer über die Pensionierung nachdenkt, redet oder schreibt, kommt schnell zu den Zahlen: AHV aufschieben, Rente oder Kapital, Umwandlungssatz, 3. Säule, Vermögensverzehr, Ergänzungsleistungen … Bei all diesen Begriffen steht das Rechnen im Vordergrund – und hier gibt es auch zahlreiche Tipps in den Medien oder praktische Ratgeber in der Buchhandlung.
Konflikte und Einsamkeit
Etwas dünner gesät sind die Ratschläge im Hinblick auf die neue Freiheit. Denn von einem Tag auf den anderen kann man – für viele zum ersten Mal in ihrem Leben – tun und lassen, was einem beliebt. Während die einen die freie Zeit geniessen, sind die anderen damit überfordert. Und so hört man im Freundes- und Bekanntenkreis nicht nur von spannenden Reisen mit dem Wohnmobil, sondern öfter auch von gescheiterten Übergängen in die Pensionierung. Bei den einen räblets in der Partnerschaft, weil man nur noch gemeinsam ist und sich dabei immer öfter auf den Wecker geht. Und wieder andere erzählen spät abends am Telefon, mit einem rechten Quantum Rotwein intus, dass sie sich die Arbeit zurückwünschen, weil sie sich langweilen und ihnen die Chefin und die Kollegen, die Wertschätzung und die Herausforderungen am Arbeitsplatz fehlen.
Vorbereitung ist wichtig
Damit es nicht so weit kommt, lohnt sich eine gute Vorbereitung – nicht nur im Hinblick auf die Finanzen, sondern vor allem auf die persönlichen und damit auch seelischen Veränderungen, die anstehen. Diese bietet das spannende Seminar «Gut vorbereitet in die Pensionierung», welches Pro Senectute beider Basel für Firmen und Einzelpersonen anbietet. Die erfahrenen Leiterinnen Anna Ravizza und Claudia Hänni geben im zweitägigen Kurs fundierte Inputs und Anstösse zum bevorstehenden Prozess. Diese umfassen selbstverständlich die finanzielle Seite und die Budgetplanung, aber auch die Themen Gesundheit und Ernährung, Wohnen im Alter, Patientenverfügung, Vorsorgeauftrag und Testament sowie Erbrecht.
Mit dem Aktionsplan in den Un-Ruhestand
Aber vor allem geben sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den Einzel- und Gruppenarbeiten genügend Raum, damit sie sich über ihr Lebenspanorama sowie ihre Ängste, Hoffnungen und Wünsche in Bezug auf den neuen Lebensabschnitt klar werden können. Auch die letzten Jahre im Berufsalltag und die Veränderungen sowie Verluste, die mit dem Wegfall der Berufsarbeit auf die Einzelnen zukommen, sind ein wichtiges Thema des Seminars. Am Schluss verlassen alle den Kurs mit dem ausgefüllten Aktionsplan «Meine Pensionierung». Dieser enthält die eigenen kurz-, mittel- und langfristigen Ziele im Hinblick auf den persönlichen Un-Ruhestand. Fazit: Zwei gut investierte Tage.
Christine Valentin